Die Geschichte des Brucker Schlossberges

Schon im Jahre 1263, während der böhmischen Zeit unter König Ottokar II., bestand auf dem Brucker Schlossberg eine kleine Wehranlage, die aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage für Sicherungs- und Sperraufgaben verwendet wurde. Das sogenannte "Castrum Prukke" war ursprünglich eppensteinischer Besitz und wurde vermutlich von Herbord von Füllenstein (nannte sich Herbord von Bruck) verwaltet. Dieser war Truchsess des königlichen Statthalters Bischof Bruno von Olmütz und wahrscheinlich selbst Stadt- und Burghauptmann.

1268, kurz nach der Neuanlage Brucks, wird ein weiterer Burghauptmann namens Hermann von Krottendorf ("domino hermanno de Crottendorf castellano in Prukk") genannt. Man nimmt an, dass die Festung im Zuge der Neuanlage Brucks zu dessen Sicherheit er- bzw. ausgebaut wurde.

Einer nicht mehr auffindbaren Urkunde nach soll die Festung jedoch schon um 1112 bestanden haben.

Das Schloss war ein landesfürstliches Lehen des Stifts St. Lambrecht, das meist durch Kleinadelige der Umgebung (Krottendorfer, Timmersdorfer, Preitenfurter, Gaaler) verwaltet wurde. Gelegentlich wurde der Besitz an Adelige oder Bürger verpfändet. 1345 an den Brucker Bürger Hans Klemm d. J., 1353 an Ulrich den Wasner, bis 1478 an Lorenz Vogel, 1505 bis 1510 an Pankraz Kornmeß (Bauherr des bekannten Kornmesserhauses) und schließlich an die Stadt.

Während des Ungarnkrieges (1460) wurde ein kaiserlicher Pfleger, der sechs berittene Männer und 12 Fußsoldaten unter Waffen hielt, eingesetzt.

Seit 1461 trägt die Burg den Namen Landskron.

Am 20. November 1626 erwarb die Stadt Bruck den Schlossberg von Kaiser Ferdinand II. Wegen Geldschwierigkeiten musste sie ihren Besitz jedoch am 30. April 1771 an den Hammerherrn Franz Xaver Fraydt von Fraydenegg-Monzello auf Nechelheim verkaufen.

1792, beim verheerenden Stadtbrand (164 der 166 Häuser wurden eingeäschert) fiel auch die gesamte Burganlage Landskron den Flammen zum Opfer. Die Steine wurden von der Bevölkerung zum Wiederaufbau der Stadt verwendet.

1809 wurde der Schlossberg unter k. k. Generalfeldzugmeister Graf Gyulay gegen die Franzosen (von Leoben kommend) befestigt: Wälle wurden angelegt, Schützengräben gegraben und ein unterirdisches Pulvermagazin errichtet.

1815 erlaubte Kaiser Franz auf Bitte der Stadtverwaltung, sechs erbeutete französische Kanonen in der sogenannten "Stuckhütte" aufzustellen, von denen noch zwei vorhanden sind.

1907 wurde auf den Resten des südlichen Hauptgebäudes ein Restaurant errichtet, später wurde daraus ein Wohnhaus. Es brannte 1979 ab.

In den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts entstand am Plateau ein unterirdischer Wasserbehälter für die Trinkwasserversorgung der Stadt.

Im 2. Weltkrieg trieb man ,zum Schutze der Bevölkerung, umfangreiche Schutzstollen in den Berg.

Heute bietet sich ein neues Bild. Die ursprünglichen Mauern sind bis auf Reste abgetragen und bilden diese nun Rahmen für eine herrliche Rundumsicht. Das grosse Plateau mit seinen mächtigen Kastanienbäumen ist die überaus stimmige Kulisse für Erlebnis , Ruhe und Erholung.

Seit 1995 bemüht sich der Verein Initiative Brucker Schlossberg den Brucker Hausberg zu entwickeln und mit Kultur zu beleben. Äußeres Zeichen dafür sind ein Gastropavvilion und ein mobiles Dach sowie zurückhaltende Infrastruktureinrichtungen in hoher gestalterischer Qualitat.
Zur Brucker Landesaustellung 2006 wurde von der Stadt Bruck der Masterplan Schlossberg umgesetzt welcher im Schwerpunkt eine Generalsanierung  von Wegen und Mauern vorsah und dessen Highlight die abends farblich wechselnde Szenenbeleuchtung des Burgberges ist.